Der Zusammenbruch in die absolute Stille.
Ein heftiges Ereignis, was kurz vor unserer Podcast-Aufnahme war, öffnete den Zugang zu tieferen Perspektiven von wahrhaftiger und somit absoluter Stille …
Andres war gerade in einem besonderen Hotel an der stürmischen, regnerischen und von grauen Wolken verhangenen Nordseeküste. Morgens erlebte er hier im Speisesaal den Zusammenbruch einer jungen Frau. Sie kam bereits schluchzend in den Raum. Plötzlich schrie sie laut auf, stand dabei mitten im Raum, zerschmetterte ihre Tasse und brach weinend zusammen.
Gemeinsam mit seiner Freundin und einer Hebamme war Andres für sie da. So erlebte er die heftigen Entladungsprozesse, welche durch sie hindurch rauschten.
Während dessen wurde deutlich, dass ihr massiver Gefühlsausbruch stellvertretend für das Kollektiv und insbesondere für alle Anwesenden war. Bereits seit Tagen nahm Andres die unterdrückten Emotionen wahr. Auch wenn dieser Ort ein Raum der Stille ist, so tobten in den Menschen ganz andere Bewegungen, die so lange keine Ruhe geben, bis sie endlich wahrgenommen, gefühlt und gelebt sind.
Das extreme Ereignis verdeutlicht, wie wir in solchen Momenten wirklich tief mit uns selbst sowie miteinander in Kontakt kommen. Diese Intensität und Wahrhaftigkeit entsteht, wenn wir wirklich in Verbindung sind. Dann berühren wir auch die abgekapselten Anteile in unserem Innern. Ebenso die traumatisierten Ebenen, die wie ein Dauerfrost in uns existieren. Aufgrund dieser Sphären erstarren und verreisen wir in bestimmten Situationen – und zwar immer wieder.
Zugleich sind derartige Ereignisse ein großes Geschenk, da die vereisten Strukturen im Innern, infolge der entstandenen Berührung, endlich schmelzen können. So bricht das auf, was viel zu lange weggesperrt und begrenzt war. Nun kommen wir immer mehr mit unserem eigentlichen, unserem wahren Wesen in Kontakt.
Angesichts dessen wird weiterhin deutlich, dass eine Vielzahl der Konzepte und Methoden, die es in der Persönlichkeitsentwicklung genauso wie in der spirituellen Szene gibt, weitestgehend Vermeidungsstrategien sind. Auch wenn wir versuchen mit der Stille in Kontakt zu kommen, rumort es in unserem Inneren. Vor allem sind es die in Dauerschleife rotierenden Gedanken und Emotionen, welche die Stille so anstrengend machen.
Wir meditieren und meditieren, um endlich still zu werden, doch irgendwie finden wir keine Ruhe.
Wirkliche Stille entsteht, wenn alles wahrgenommen und gefühlt ist. Irgendwann kommt der Moment, wo es wirklich still wird.
Es ist eine Stille, die voller Frieden und Freude ist.
Sie zeigt ganz klar unser ursprüngliches Wesen:
EINFACH STILL.
EINFACH FREUDVOLL.
EINFACH LIEBEND.
EINFACH LEBENDIG.
Dies ist der Übergang in die absolute Stille.
Oftmals braucht es für diesen Übergang einen Zusammenbruch ...
Also öffne Dich, dass alles bricht, was Deinem wahren Wesen entgegen steht.
Es befreit und ermächtigt Dich.