Die Öffnung im Permafrost unseres MitEinAnders.
In dieser Episode entdecken wir, wie sich Kontakt und Verbindung zwischen Menschen entwickelt. Unsere Entdeckungsreise verdeutlicht, wie normal es bislang ist, mithilfe von StellvertreterThemen und rhetorischen Nebelkerzen wahrhaftige Berührung und Verbundenheit zu vermeiden. Wir versuchen über das Gespräch in Kontakt zu kommen, doch da wir primär über Dinge sprechen, die mit unserem inneren Erleben und unserer tatsächlichen Erfahrung wenig zu tun haben, bleibt es leer und anstrengend.
Eine derart schale Kommunikation ist bislang Normalität. Diese Normalität darf sich komplett wandeln. Denn unsere Kommunikation kann eine wundervolle Quelle für Vitalität und Verbundenheit sein. Diese Quelle öffnet sich, wenn ich mich öffne. Wenn ich anerkenne, dass ich die Qualität der Kommunikation, des Kontakts und somit der Beziehung bestimme.
Am deutlichsten zeigen sich die festgefahrenen Kommunikationsroutinen in unserer Herkunftsfamilie. Die Mehrheit dieser Gespräche ist oberflächlich, belanglos und irgendwie lähmend. Angesichts dieser Misere starteten wir immer wieder zaghafte Versuche der Veränderung. Ihr Scheitern führte dazu, dass wir uns mit dem Status Quo arrangierten. Der Status wirkt, wie ein betoniertes Gesetz, was seine Festigkeit nur dadurch bekam, dass ich resignierte: „Es ist halt so. Es ändert sich eh nix. Also muss ich es hinnehmen.“
Diese Gemengelage erzeugt eine wachsende Eisigkeit im MitEinAnder. Doch in Wahrheit sehnt sich das Innere jedes Menschen nach Verbundenheit, Herzlichkeit und Liebe. Wenn wir keine Räume schaffen, um die eisigen Mauern zum Schmelzen zu bringen, bleibt es unterkühlt. Je länger die Eiszeit, desto mehr erstarren wir. Es ist meine bewusste Wahl, mir selbst die Offenheit und Spielfreude zu gestatten, um den Permafrost in meinen nächsten Beziehungen zu beenden. Nun kann das MitEinAnder erblühen und den Raum für authentische, wahrhaftige und herzliche Begegnung schaffen.
Selbst kleine Begegnungen initiieren auf dieser Ebene großen Wandel. Es ist ein wesentlicher Schritt, den ich permanent verwirklichen kann. Damit löse ich mich von (vermeintlichen) Abhängigkeiten im Außen. Beispielsweise der Notwendigkeit, dass der Andere auf eine bestimmte Art sein und reagieren muss, damit ich mich überhaupt wohlfühlen und entfalten kann. Tatsächlich bin ich die Einflussgröße, welche das Ganze (mit)erschafft.
Die Reaktion des Anderen darf ich immer wieder als Reflexion meiner unbewussten Anteile wahrnehmen. Mit seinem Denken und Handeln verdeutlicht er mir, was ich selbst nicht wahrnehmen kann. Diese Erweiterung der SelbstWahrNehmung macht jede Begegnung zum wertvollen Raum für Erkenntnis und Entwicklung. Anhand dessen offenbart sich erneut, wie groß das Geschenk unseres MitEinAnders tatsächlich ist.
Desöfteren ist dieses Geschenk in Dornen verpackt.
Gleichzeitig lädt es mich immer dazu ein, es zu entpacken, es zu genießen, es zu lieben …