Die Regulation des Lebens …
Gesundheit ist für jeden ein wesentliches Thema. Deshalb erforschen wir Gesundheit auf größerer Ebene. Michael bringt dafür viel Erfahrung und Wissen ein. Für ihn ist Gesundheit vor allem Selbstregulation. Unser Körper hat eine große Weisheit, mit der er genau weiß, was es braucht, um in gesunde Harmonie zu kommen. Die einzigartige Intelligenz des menschlichen Körpers, der Natur und des Lebens wird gerade massiv angezweifelt. Wir meinen permanent eingreifen zu müssen, damit ein scheinbar störanfälliges System perfekt weiterläuft. Für uns ist das ein gigantischer, gefährlicher Irrtum …
Gesundheit entfaltet sich im Spektrum zwischen radikaler Einfachheit und großer Komplexität. Die Selbstheilungskräfte des Körpers sind im Grunde ganz einfach, da sie sich entfalten, sobald wir uns nicht länger einmischen. Gleichzeitig ist dieses Geschehen hochkomplex. Es gibt so viele Einflussfaktoren und Wechselwirkungen, welche unsere Selbstheilung ermöglichen. Doch wir wollen nachbessern. Also gibt es kein Vertrauen in die natürlichen Regulation des Lebens. Stattdessen glauben wir irgendwas tun zu müssen. Insbesondere ist es ein Tun, was uns das bisherige (Pseudo)Gesundheitssystem vorgaukelt.
Angesichts dessen wird deutlich, wie eindimensional wir noch leben. Wie wir uns auf einen Punkt und eine Weltsicht versteifen und meinen, dass ist alles. Diese punktuelle Sicht erzeugt Spannung. Ein sinnvoller Weg ist rings um den einen Punkt mehrere Fragezeichen zu stellen. Dann die Punkte der Fragezeichen zu nutzen, um sie miteinander zu verbinden und die so entstehende Fläche mit konkreten Erfahrungen zu füllen. So formt sich Raum. Der Raum für neue Erfahrung und Weiterentwicklung. In diesem Raum können sich das eigene Wesen und das Leben entfalten. Darin wandelt sich die beschränkte Weltsicht: Der beengte Raum bisheriger Realität verändert sich. Er wird weiter. Er wird größer. Er wird vielfältiger. Gleichzeitig multiplizieren sich die Möglichkeiten im Raum des eigenen Lebens.
Vieles ist eine Frage der Betrachtung: Als konkretes Beispiel nutzen wir die Schrecken, die eine psychotherapeutische Diagnose von abgespaltenen Persönlichkeitsanteilen mit sich bringt. Eine Freundin, die selber Psychotherapeutin ist und gleichzeitig dafür wirkt, dass sich dieses Metier grundlegend weiter entwickelt, berichtete Andres davon, dass sie diese abgespaltenen Anteile als wesentliche Basis für die Wahrnehmung von Multidimensionalität ansieht. Andres zeigte sich somit ein Bild, in dem jeder "abgespaltene Anteil" ein Juwel ist, was die Einzigartigkeit, die Vielfalt und das Wundervolle in jedem Menschen verdeutlicht. Gäbe es die Abspaltung nicht, wäre der Facettenreichtum des ureigenen Wesens unsichtbar.
Auf all diesen Ebenen ist Selbstverantwortung eine elementare Qualität: Dass ich für meine Gesundheit, mein gesamtes Wesen und mein Leben Verantwortung übernehme. Wir leben in herausfordernden Zeiten, wo uns Institutionen immer mehr Verantwortung abnehmen wollen, um uns in vorbestimmte, enger werdende Bahnen zu lenken. Wir fragen uns, ob das der göttliche Plan ist …
Offensichtlich, denn ansonsten wäre es anders. Auch hier dient uns ein Perspektivwechsel:
Was schenkt mir diese Zeit? Was schenken mir die Zwänge, die um mich herum existieren und auf mich einwirken? Was gewinne ich, wenn mir irgendetwas reingedrückt werden soll? Wie gehe ich mit diesem Druck um? Was zeigt mir der äußere Druck über meine innere Welt? Welche Einsichten und Erfahrungen sind mir nur auf diesem Weg möglich? Bin ich bereit es zu erkennen, daraus zu lernen und damit zu wachsen?
Unser Verstand ist dabei ein wertvolles Werkzeug. Vorausgesetzt, ich bin bereit ihn zu nutzen. Denn der Verstand ist perfekt, um zu analysieren und zu differenzieren. Um zu erkennen, welche Einflüsse mich bestimmen und wie ich aufgrund dessen mein Leben gestalte. Der Verstand ist ein wesentliches Instrument unserer Bewusstwerdung. Somit darf er seine große Kraft entfalten.
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